Standesamtlich, kirchlich oder frei: Welche Trauung passt zu euch?

Linda
Letzte Aktualisierung: 21. Mai 2024

Ihr habt euch entschieden, zu heiraten? Wie schön! Sicher fragt ihr euch, welche Möglichkeiten es gibt, eure Liebe zu feiern. 

Denn egal, ob standesamtliche, kirchliche oder freie Hochzeit – jede Form hat ihren eigenen Charme und ihre eigenen Regeln. 

In diesem Artikel nehmen wir euch mit auf eine Reise durch die verschiedenen Arten der Trauung und helfen euch, die perfekte Option für euren großen Tag zu finden.

Welche Arten der Trauung gibt es?

Foto © Stefan von skop – Hochzeitsfotograf München | Zum Bridebook-Profil

Grundsätzlich gibt es drei Hauptarten der Trauung: die standesamtliche, die kirchliche und die freie Trauung. Jede hat ihren eigenen Charakter und ihre eigenen Regeln.

  • Die standesamtliche Trauung ist der rechtlich bindende Akt, der euch als Ehepaar offiziell anerkennt. Sie ist schlicht, findet meist in einem Standesamt statt und folgt einem festgelegten rechtlichen Rahmen. 
  • Die kirchliche Trauung fügt der legalen Vereinigung eine spirituelle Dimension hinzu. Sie wird nach den Ritualen und Traditionen einer Religion durchgeführt und ist eine beliebte Wahl für Paare, denen ihr Glaube besonders wichtig ist. 
  • Die freie Trauung bietet die größte Flexibilität. Sie ist nicht an religiöse oder rechtliche Vorgaben gebunden und kann praktisch überall stattfinden. 

Die standesamtliche Trauung – Der rechtsgültige Weg

Foto © Crea-Foto | Natalia Fichtner | Zum Bridebook-Profil

Die standesamtliche Trauung ist euer offizieller Start ins Eheleben. Es ist der Moment, in dem eure Partnerschaft vor dem Gesetz anerkannt wird. Aber keine Sorge, auch wenn das eher nüchtern klingt, kann eine standesamtliche Trauung durchaus persönlich und emotional sein!

In Deutschland und vielen anderen Ländern ist die standesamtliche Trauung der einzige Weg, um eure Ehe rechtlich gültig zu machen. Das heißt, selbst wenn ihr eine kirchliche oder freie Zeremonie plant, kommt ihr um diesen Termin beim Standesamt nicht herum.

Wie läuft die standesamtliche Trauung ab?

Zuerst müsst ihr beim Standesamt eurer Wahl einen Termin vereinbaren. Viele Standesämter bieten schöne Trauzimmer oder sogar spezielle Orte an, an denen die Zeremonie stattfinden kann.

Am Tag der Trauung selbst kommt ihr, eventuell begleitet von Trauzeugen und einigen engen Freunden und Familienmitgliedern, zum Standesamt. 

Der Standesbeamte wird einige Worte über die Bedeutung der Ehe sprechen, eure Identität bestätigen und dann kommt der spannende Teil: das Ja-Wort! Anschließend unterschreibt ihr die Heiratsurkunde, und voilà, ihr seid offiziell verheiratet.

Obwohl alles ziemlich schnell geht, gibt es viele kleine Wege, wie ihr den Moment speziell für euch gestalten könnt. Vielleicht durch eine kleine Rede oder eigene Gelübde. Schöne Ideen dazu findet ihr in unserem Artikel “Planung einer unvergesslichen Hochzeitszeremonie: Das Herzstück eurer Hochzeit”.

Welche Unterlagen benötigen wir für eine standesamtliche Trauung?

Einfach mal spontan heiraten – das klingt zwar romantisch, geht in der Realität aber nicht wirklich. Denn tatsächlich braucht ihr einiges an Dokumenten. 

Hier ist eine kleine Checkliste, welche Unterlagen ihr benötigt:

  1. Personalausweis oder Reisepass: Der Standesbeamte muss natürlich sicherstellen, dass ihr auch wirklich die Personen seid, die ihr vorgebt zu sein. Also, nicht vergessen, ein gültiges Ausweisdokument mitzubringen!
  2. Geburtsurkunde: Für die Eheschließung benötigt das Standesamt eine aktuelle, beglaubigte Kopie eurer Geburtsurkunden. Diese zeigt nicht nur, wo und wann ihr geboren wurdet, sondern auch eure Abstammung.
  3. Ledigkeitsbescheinigung: In manchen Fällen müsst ihr nachweisen, dass ihr nicht bereits verheiratet seid. Vor allem dann, wenn ihr nicht in der Stadt heiratet, in der ihr gemeldet seid.
  4. Scheidungsurteil oder Sterbeurkunde: Falls einer von euch oder beide bereits verheiratet waren und die Ehe durch Scheidung oder Tod des Partners beendet wurde, braucht das Standesamt entsprechende Nachweise darüber.
  5. Anmeldung zur Eheschließung: Dies ist der formelle Schritt, um beim Standesamt euren Wunsch zur Heirat anzumelden. Dabei werdet ihr gebeten, einige Formulare auszufüllen.

Was kostet eine standesamtliche Trauung?

Die Kosten für eine standesamtliche Trauung können je nach Ort und Umfang variieren. Grundsätzlich solltet ihr aber mit ein paar hundert Euro rechnen. 

So setzen sich die Kosten zusammen:

  • Die Anmeldung zur Eheschließung kostet meist zwischen 40 und 80 Euro
  • Wenn ihr eine Trauung im Standesamt während der üblichen Öffnungszeiten wünscht, könnt ihr mit etwa 60 bis 100 Euro rechnen. 
  • Möchtet ihr außerhalb dieser Zeiten oder an einem besonderen Ort heiraten, können zusätzliche Gebühren von bis zu mehreren hundert Euro anfallen.

Die kirchliche Trauung – Tradition mit tiefer Bedeutung

Foto © Hochzeitsfotograf Alexander Weingarten | Zum Bridebook-Profil

Eine kirchliche Trauung ist für viele Paare der Moment, in dem sie ihre Liebe nicht nur vor ihren Liebsten, sondern auch vor einer höheren Macht bekunden.

Im Kern ist die kirchliche Trauung eine Zeremonie, die nach den Bräuchen und Lehren einer bestimmten Religion durchgeführt wird. Das kann von einer katholischen Messe mit Weihrauch und Orgelmusik bis hin zu einer entspannten evangelischen Zeremonie mit modernen Liedern und einer persönlichen Predigt reichen. 

Was alle kirchlichen Trauungen gemeinsam haben, ist, dass sie in einem religiösen Kontext stattfinden, meist in einer Kirche oder Kapelle

Wie läuft eine kirchliche Trauung ab?

Eine kirchliche Trauung ist so viel mehr als nur ein offizieller Akt; sie ist eine feierliche und oft sehr emotionale Zeremonie.

Der genaue Ablauf kann je nach Konfession und persönlichen Wünschen variieren, aber hier ist ein allgemeiner Überblick:

  • Zu Beginn gibt es oft eine musikalische Einstimmung. Dann folgt der Einzug des Brautpaares – ein echter Gänsehautmoment!
  • Der Kern der Zeremonie besteht aus Lesungen, Gebeten und Gesängen. Der Priester oder Pastor hält eine Predigt, die oft persönliche Anekdoten des Paares oder Gedanken zur Bedeutung der Ehe enthält.
  • Ein zentraler Moment ist natürlich der Austausch der Eheringe und das Vortragen der Eheversprechen
  • Danach folgt der Segen des Paares, ein tiefgründiger Akt, der Gottes Beistand und Schutz für die gemeinsame Zukunft erbittet.
  • Zum Abschluss der Zeremonie gibt es oft ein gemeinsames Gebet oder einen Segen für die Anwesenden, gefolgt von einem fröhlichen Auszug aus der Kirche, der den Start in das neue Leben als Ehepaar symbolisiert.

Welche Voraussetzungen gibt es für eine kirchliche Trauung?

Wenn ihr plant, eure Ehe mit einer kirchlichen Trauung zu krönen, gibt es ein paar Dinge, die ihr im Voraus klären solltet.

Hier sind die Voraussetzungen, die ihr im Blick haben solltet:

  1. Mitgliedschaft in der Kirche: Einer der Grundsteine für eine kirchliche Trauung ist oft, dass zumindest einer von euch Mitglied der Kirche ist, in der ihr heiraten möchtet. 
  2. Ehevorbereitungskurse: Viele Kirchen bieten oder verlangen sogar die Teilnahme an vorbereitenden Kurse an, in denen ihr mehr über die Bedeutung der Ehe aus religiöser Sicht lernt und euch als Paar auf das Leben zu zweit vorbereitet.
  3. Kirchliche Dokumente: Je nach Konfession könnten einige zusätzliche Dokumente erforderlich sein. Katholiken benötigen beispielsweise oft einen Tauf- und Firmungsschein. 
  4. Gespräche mit dem Geistlichen: Ein persönliches Gespräch mit dem Pfarrer oder Pastor ist meist ein Muss. Dabei geht es nicht nur darum, die formalen Details zu klären, sondern auch um die Möglichkeit, eine persönliche Verbindung aufzubauen.
  5. Planung der Zeremonie: Die Planung der kirchlichen Trauung kann ein bisschen komplexer sein als die standesamtliche. Ihr müsst überlegen, welche Lieder gesungen werden sollen, wer die Lesungen übernimmt und wie die Zeremonie im Allgemeinen ablaufen soll. 

Was kostet eine kirchliche Trauung?

Die Kosten können sich je nach Kirche und individuellen Wünschen ziemlich unterscheiden, sind aber in der Regel überschaubar.

Hier ist ein kleiner Einblick, was euch finanziell erwarten könnte:

  • Kirchensteuer: Viele Kirchen verlangen keine feste Gebühr für die Trauung selbst, insbesondere wenn ihr Mitglieder der Kirchengemeinde seid. Allerdings wird oft erwartet, dass ihr regelmäßig Kirchensteuer zahlt, was quasi als Voraussetzung für die Nutzung der kirchlichen Einrichtungen dient.
  • Spenden: Auch wenn eine Gebühr nicht explizit gefordert wird, ist es üblich und auch sehr geschätzt, eine Spende an die Kirche zu geben. Die Höhe der Spende kann meist selbst bestimmt werden, liegt aber im Durchschnitt bei etwa 100 bis 500 Euro.
  • Zusätzliche Kosten: Hinzu können Kosten für Musik, wie etwa einen Organisten oder einen Chor, sowie für Blumenschmuck kommen. Ein professioneller Organist zum Beispiel kann zwischen 50 und 200 Euro kosten. Für den Blumenschmuck solltet ihr ebenfalls mehrere Hundert Euro einplanen.

Die freie Trauung – Eine persönliche Note für euren besonderen Tag

Foto © media art harres- Viktor Harres | Zum Bridebook-Profil

Wenn ihr euch nicht so sehr mit traditionellen oder religiösen Zeremonien identifizieren könnt oder einfach etwas ganz Einzigartiges wollt, dann ist die freie Trauung genau das Richtige für euch!

Hierbei seid ihr nicht an kirchliche oder standesamtliche Vorgaben gebunden. Das bedeutet, ihr könnt den Ort, den Ablauf, die Musik, ja sogar den „Zeremonienmeister“ selbst wählen. 

Beachtet aber, dass eine freie Trauung nicht rechtskräftig ist! Das heißt, sie ist kein Ersatz für eine standesamtliche Trauung. 

Wie läuft eine freie Trauung ab?

Bei einer freien Zeremonie gibt es keine festen Regeln oder Strukturen, die ihr befolgen müsst. Ihr könnt den Tag nach euren Vorstellungen gestalten. 

Hier ist ein kleiner Einblick, wie eine freie Trauung ablaufen könnte:

  • Der Ort: Ob auf einem alten Schloss, an einem idyllischen Strand oder sogar im Freien – die Wahl des Ortes ist völlig euch überlassen.
  • Der Ablauf: Bei der Planung des Ablaufs habt ihr freie Hand. Ihr könnt entscheiden, wie die Zeremonie strukturiert sein soll, welche Elemente sie enthalten soll und wie lange sie dauern wird. 
  • Die Zeremonienleitung: Ein wichtiger Teil der freien Trauung ist die Wahl des Zeremonienleiters. Hier könnt ihr jemanden wählen, der euch nahe steht oder einen professionellen freien Trauredner.
  • Die Gestaltung: Das Schöne an einer freien Trauung ist, dass ihr kreativ sein könnt. Ihr könnt Elemente einfügen, die traditionelle Zeremonien normalerweise nicht bieten, wie gemeinsame Rituale oder interaktive Komponenten, bei denen auch die Gäste einbezogen werden. 
  • Der Abschluss: Zum Abschluss könnt ihr die Zeremonie mit etwas Besonderem abrunden, wie beispielsweise einem gemeinsamen Tanz oder einer Feuerwerksshow.

Was kostet eine freie Trauung im Durchschnitt?

Die Kosten für eine freie Trauung hängen stark von euren individuellen Wünschen und der Gestaltung der Feier ab. Im Durchschnitt solltet ihr für eine freie Trauung in Deutschland mit Kosten zwischen 1.000 und 3.000 Euro rechnen. 

  • Diese Spanne deckt meistens die Gebühren für den Trauredner ab, die zwischen 500 und 1.500 Euro liegen können. 
  • Dazu kommen noch die Kosten für die Location, falls ihr nicht zu Hause feiern wollt, und natürlich für Deko, Beleuchtung und technische Ausstattung.

Weitere Kosten könnten entstehen, wenn ihr besondere Wünsche habt, wie etwa Live-Musik oder spezielle Dekorationselemente. 

Euer Tag, eure Regeln!

Foto © Just You Photography | Zum Bridebook-Profil

Egal, ob ihr eine klassische standesamtliche Trauung, eine emotionale kirchliche Zeremonie oder eine individuelle freie Trauung plant – wichtig ist, dass der Tag genau so wird, wie ihr ihn euch vorstellt. 

Vergesst bei all den Vorbereitungen nicht, auch den Spaß am Planen zu genießen und euch auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt: eure gemeinsame Zukunft.

Ähnliche Artikel:

Linda
Letzte Aktualisierung: 21. Mai 2024