Echte Emotionen und Situationskomik kann man nicht inszenieren. Deshalb fotografiere ich eure Hochzeit im dokumentarischen Stil, das heißt ich beobachte statt zu inszenieren. Die Gruppenfotos und das Paarshooting bilden hier eine kleine Ausnahme. Für beides sind natürlich ein paar anleitende Worte notwendig. Grundsätzlich aber halte ich die Momente so fest, wie sie tatsächlich passieren. In meinen Augen gibt diese Art der Fotografie euren Tag so wieder, wie ihr ihn erlebt habt. Der einzige Unterschied ist, dass es mir möglich sein wird, viel mehr Momente und Details einzufangen als ihr mitbekommen werdet. Denn ich bin an diesem Tag nur dafür da, jede Situation, jedes kleine und große Geschehen im Auge zu behalten und im richtigen Moment ein Dokument daraus zu machen. So, dass ihr keine Sorge haben müsst, etwas wichtiges zu verpassen.
Wenn überhaupt, werdet ihr mich mehr als Gast statt als Fotografin wahrnehmen – das ist jedenfalls das Feedback meiner bisherigen Paare. Auf leisen Sohlen und mit wachem Blick schleiche ich mich an und drücke zu gegebener Zeit den Auslöser.
Meine feinen Antennen sind sensibel für besondere Stimmungen – offensichtliche, aber vor allem unterschwellige. So sehe ich Details, die ihr selbst gar nicht erfassen könnt in all dem Trubel: Eine kleine Berührung, ein sentimentaler Blick oder ein offener Schnürsenkel. Bei mir gibt es kein auf die Knie fallen, kein hinterm Baum hervorlugen und kein aus Händen geformtes Herz – keinen Kitsch.